Ein Buch voller Lavanttaler Begegnungen | Nina Popp

Nina Popp verfasste ein Buch über das Lavanttal und seine neun Gemeinden. Ich sprach mit ihr über die Idee hinter dem Buch voller Begegnungen.

Von Sebastian Grayer, Jänner 2023

Ich treffe die Lavanttalerin Nina Popp in der Grazer Kaiserfeldgasse. Sie lebt seit 40 Jahren in der steirischen Hauptstadt und legte nun das Buch „Lavanttal Storys. Geschichten aus einer der schönsten Gegenden Kärntens“ vor. „Mir ging es darum, die Stärken des Lebens- und Wirtschaftsraums zwischen Koralm und Saualm auszuleuchten und ins Bewusstsein zu rücken“, erklärt die Autorin. Erste Lesungen fanden schon in Wolfsberg und in St. Paul statt.

(c) Leitner
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„Leise rauscht die Lavant“

Ein Gesamtkunstwerk auf mehr als 500 Seiten, das die Aufmerksamkeit auf sich allein und die darin verwirklichten Begegnungen und Menschen im Lavanttal lenkt, so die Schönheit und Stärken des Tals intensiviert. „Die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, begegneten mir mit unglaublicher Offenheit“, erinnert sich Popp zurück. Dabei widmet sie sich in den Buchkapiteln je einer der neun Gemeinden des Tals: Reichenfels, Bad St. Leonhard, Preitenegg, Frantschach St. Gertraud, Wolfsberg, St. Andrä, St. Paul, St. Georgen und Lavamünd. Im Jahr 2017 haben die ersten Schritte und Versuche zu dem Buch begonnen. Popp richtete den Blick aufs Detail und suchte Gespräche mit den Menschen im Tal.

Begegnungen als Fundament

Das Buch scheint einen persönlichen Auftrag Popps zu spiegeln. Das Fundament ihres Buches sind viele persönliche Treffen und Begegnungen, in denen sich Zeit füreinander genommen wurde. „Von meinen Besuchen und Reisen im Tal habe ich viele schöne Momente mitgenommen“, freut sich Popp. So lernte sie selbst als gebürtige Lavanttalerin das Tal im Detail kennen, indem Popp ihre Perspektive als Außenstehende anwandte, die sie sich seit ihrem Umzug nach Graz vor mehr als 40 Jahren in sich aufnahm.

Hingabe zur Authentizität

Der Inhalt der „Lavanttal Storys“ basiert auf Gesprächen und Recherchen. „Ich möchte die Dinge verstehen und sie in einen Zusammenhang bringen. Dadurch tritt das Besondere hervor. Und wenn man Wesentliches erfahren will, dann muss, wie ich denke, mit den Menschen sprechen“, meint sie. Jedes Kapitel enthält eine große Anzahl an Bildern, die entweder von der Autorin selbst oder aber von regionalen Fotografen aus dem Tal stammen. Diese Bilder unterstreichen nochmals im Zusammenspiel mit Popps Texten das Gemälde vom Lavanttal, das durchwegs mit der Betonung seiner Stärken verbunden bleibt. Man könnte es als einen gelungenen Widerspruch bezeichnen, was Popp hier schafft: Nähe schaffen und Distanz wahren.

Ein nachfragendes Zuhören

Seine Aufmerksamkeit etwas länger Andauerndem zu widmen, kann unmöglich ohne Spuren bleiben. Was nimmt die gebürtige Lavanttalerin aus den Geschichten über das Lavanttal mit? "Es ist die absolute Qualität des Austauschs, das Ineinanderübergehen von Nachfragen und Zuhören, das ist eine bereichernde Quelle. Mein persönlicher Gewinn, den ich aus der Arbeit an diesem Buch mitnehme, sind die wertvollen Begegnungen mit Menschen aus dem Tal, die Gespräche und die Zusammenarbeit mit großartigen Fachleuten aus Grafik, Fotografie, Druck etc.“, freut sich die Lavanttalerin, die während des Gesprächs oft ihr Buch in die Hand nimmt, als würde ihr ganzes Glück in diesen mehr als 500 Seiten stecken.

(c) privat
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