Ein Gedicht mit starker Botschaft | Katharina Gressl

Die Wolfsbergerin Katharina Gressl (17) gewann den Literatur-Wettbewerb „Salz und Pfeffer“ der HAK und HLW Wolfsberg. Ich sprach mit der Schülerin über ihr Gedicht und ihren Hang zum Schreiben.

Von Sebastian Grayer, Juli 2022

„Wieder einmal ein Morgen, der beginnt mit gleichen Sorgen“ – mit diesen Worten eröffnete die 17-jährige Wolfsbergerin Katharina Gressl ihr Gedicht und überzeugte die siebenköpfige Jury, die sich aus Direktor Gerhard Veidl, Judith Schöler, Birgit Koschel, Miriam Lackner, Gernot Ragger vom "Der Wolf Verlag", mir als Kulturjournalist und Autor Michael Hatzenbichler aus St. Andrä zusammensetzte. Den Literaturwettbewerb „Salz und Pfeffer“ organisierte Elisabeth Leiss, das Preisgeld in Höhe von 200 Euro sponserten die beiden Elternvereine der HAK und HLW Wolfsberg. „Ich habe mir einfach gedacht, probieren wir es einmal. Und dann hat es wirklich geklappt“, freut sich die Gewinnerin, für die es die erste Teilnahme an einem Schreibwettbewerb war.

(c) privat
(c) privat

Die ersten Strophen bereits im Kopf

Die Autoren konnten sich selbst entscheiden, ob sie ihre Gedanken zu einer Kurzgeschichte, zu einem kleinen Krimi oder auch zu anderen Textarten wie Songs oder Meinungsaufsätzen verdichten wollten. Bei Gressl fiel die Wahl auf ein Gedicht, wie sie im Gespräch mit mir erzählt. „Ich wollte etwas anderes als einen langen Text mit einer einfachen Geschichte beim Wettbewerb einreichen. Außerdem hatte ich die ersten Strophen bereits im Kopf“, verrät die Schülerin der HAK Wolfsberg, die zuvor die Unterstufe des BRG/BORG Wolfsberg besuchte. „Ich schwanke zwischen einem Jus- und Germanistik-Studium in Graz. So genau weiß ich noch nicht, welches von beiden ich nach meiner Matura beginnen werde“, blickt Gressl voraus. Für sie geht nun erstmal in den Urlaub nach Griechenland und Spanien.

Ein eigenes Buch

Erst im vergangenen Winter griff Gressl zu Stift und Papier und begann, eigene Texte zu verfassen. Dadurch näherte sie sich an ein spannendes Projekt an, wovon die 17-Jährige aus St. Johann bei Wolfsberg noch nicht so viel verraten möchte. „Zurzeit schreibe ich gerade an einem eigenen Buch. Es geht um ein ernstes Thema, so viel kann ich sagen“, berichtet Gressl, die in ihrer Freizeit fünf Mal in der Woche Kraftsport in einem Fitness-Studio betreibt. Für ihr künftiges Buch nimmt sie sich täglich eine Stunde Zeit. „In den nächsten Jahren möchte ich mich weiterhin dem Schreiben widmen und auch an weiteren Wettbewerben teilnehmen, sofern es Möglichkeiten dazu gibt“, betont Gressl, die noch zwei ältere Geschwister hat und auch gerne zu englischer Literatur greift.

So formte sich der Text

Es dauerte nur einen ruhigen Abend in ihrem Zimmer, bis ihr Gedicht „Salz und Pfeffer“ zur Einreichung fertig war. „Ich habe mir erste Notizen am Handy gemacht und sie dann am Computer zu einem Gedicht ausformuliert. Und so hat sich der Text schrittweise geformt“, lacht Gressl. Am liebsten schreibt die Wolfsbergerin auf ihrer Hollywood-Schaukel und in ihrem Zimmer. Das erste Sammeln von Ideen findet meistens mit Notizen auf ihrem Handy statt. „Ideen kommen mir, wenn ich Spaziergänge mache oder durch das Hören von Songs. Dabei notiere ich meine Gedanken“, schildert Gressl. Der Titel des Gedichts lässt erahnen, worum es darin geht. „Ich wollte die Aufmerksamkeit auf den Rassismus und das damit einhergehende Mobbing im Alltag lenken. Dass es nicht darauf ankommt, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Eine Hautfarbe zeigt weder, wer man ist, noch macht sie Menschen aus“, ist Gressl überzeugt.

(c) privat
(c) privat

(c) privat
(c) privat

(c) privat
(c) privat