Julian Grabmayer (25) erzählt im Gespräch mit mir von seinem Musikerdasein und vom Moment, als Hitradio Ö3 seinen Song spielte. Er ist auch am Bleiburger Wiesenmarkt am 4. September 2022 zu hören.
Von Sebastian Grayer, August 2022
Der gebürtige Steirer aus Reichendorf im Bezirk Weiz unterrichtet zweimal in der Woche im „Modern Music College“ in Wolfsberg. Auch darüber hinaus ist er mit Kärnten verbunden. „Meine Großeltern hatten die Pöllinger Hütte auf der Saualpe und dort verbrachte ich jeden Sommer meine Ferien. Ich versuche mindestens einmal im Jahr nach Kärnten zum Wandern mit meinem Opa zu kommen, der gebürtig aus Kraig kommt“, erzählt der 25-jährige Julian Grabmayer. Seine selbstgeschrieben Songs wie „Graz Ost Ausfahrt“ oder „Hoch in mein‘ Himmel“ sind auf Radio Kärnten, Radio Steiermark und mittlerweile sogar auf Hitradio Ö3 zu hören. Auch am Bleiburger Wiesenmarkt (2. bis 5. September 2022) sind Grabmayer und seine Band vertreten. Derzeit arbeitet der Steirer an einem Song über Freundschaft und Erinnerung, der im Oktober erscheinen soll. „Aber auch an Songs für 2023 wird schon fleißig gearbeitet“, verrät Grabmayer, dessen neuester Titel „Schmäh‘ & Gschichtn“ heißt.
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(c) Michael Fiedler |
Grabmayer als Austropop-Musiker
Seine ersten Texte schrieb der HTL-Absolvent mit 13 oder 14 Jahren. „In der Schule bekamen wir auch nach Unterrichtszeit den Proberaum für unsere damalige Band zur Verfügung gestellt. Dort konnten wir einiges ausprobieren“, erinnert sich Grabmayer. Heute ist der begeisterte Austropop-Künstler seit dem Jahr 2017 hauptberuflich Musiker. Als er von Reichendorf nach Graz zog, begann er in der Innenstadt mit der Straßenmusik, inzwischen zunehmend nicht mehr allein, sondern mit Band. Warum gerade Austropop im Dialekt? „Ich habe mit den Liedern von STS und Co. Gitarre lernen angefangen. Das war sozusagen die erste Berührung damit“, erklärt Grabmayer, der für seine Musikproduktion nach Wien ins Studio fährt. Auch in Reichendorf hat er ein eigenes Musikstudio eingerichtet.
So entstehen seine Texte
Grabmayer schreibt über Themen, die ihn selbst beschäftigen. Er macht sich dazu im Alltag gerne Notizen am Handy, ehe er sich hinsetzt und den Songtext schreibt. „Ich lasse die Texte dann gerne auch längere Zeit liegen“, gibt Grabmayer, der Klavier, Gitarre, steirische Harmonika, Schlagzeug, E-Bass und auch Mundharmonika spielen kann, einen Einblick. Von seiner musikalischen Begabung konnten sich auch Zuhörer bei seinen „Garten-Open-Airs“ während der Corona-Pandemie überzeugen. „Im ersten Lockdown veranstaltete ich kleine Open-Airs, die ich dann auf Facebook und Instagram live übertragen habe. Auch bei den Nachbarn kam es gut an“, schmunzelt der Steirer. Am liebsten hört er selbstverständlich Austropop – von Rainhard Fendrich, „STS“, Wolfgang Ambros, „Volkshilfe“, Georg Danzer, aber auch Country-Musik.
Momente seiner Musikerkarriere
Seine coolsten Momente erlebt Grabmayer nicht nur auf der Bühne, als er etwa gemeinsam mit Musikerkollegen als Vorband bei einem „Edmund“-Konzert vor 2.000 Menschen auftrat, sondern auch auf der Straße. „Wir haben in der Grazer Herrengasse das Lied ‚I hab di leben g’sehn‘ von STS gespielt, als ein junges Mädchen verweint auf mich zukam. Sie erzählte mir, dass dieses Lied auch am Begräbnis ihrer Freundin gespielt wurde“, erzählt der Musiker, der auch für Trauungen buchbar ist. Dadurch kommt Grabmayer mit vielen Leuten ins Gespräch. Ein Auftritt mit Andreas Gabalier zählt ebenso zu seinen schönsten Momenten.
Hitradio Ö3 und Ratschlag für junge Musiker
Als er sein Lied „Graz Ost Ausfahrt“ das erste Mal auf Hitradio Ö3 hörte, war er gerade in Wolfsberg im „Modern Music College“. „Es war voll cool. Seitdem bekomme ich jeden Tag über WhatsApp Videos, wie Leute den Radio abfilmen, in dem gerade mein Song läuft“, freut sich Grabymayer, der nun öfters als zuvor auf seine Austropop-Musik angesprochen wird. Seit längerer Zeit sind seine Lieder auch auf Radio Kärnten regelmäßig zu hören. „Nächstes Jahr wollen wir auch ein wenig außerhalb der Steiermark bei Auftritten Fuß fassen“, blickt Grabmayer in die Zukunft. Er legt jungen Musikern ans Herz, so viel wie möglich zu spielen: „Und es einfach zu machen.“