Für Kunst braucht es besondere Muße | Renate Pirker

Renate Pirker aus Völkermarkt fand in ihrer Ton-Kunst eine besondere und große Resonanz. Ich lud die gebürtige Klagenfurterin und zu bewundernde Künstlerin zum persönlichen Gespräch.

Von Sebastian Grayer, Februar 2023

In Völkermarkt, wo sie seit fünf Jahren lebt, ahmt sie eifrig den Schaffensprozess der Natur nach. Mit gleicher schöpferischer Kraft nämlich bedient sie sich Figuren und Farben, dem Modellieren und Formen von Ton. Sie artikuliert und verwirklicht über das Medium des Raumes verschiedene Körper: Büsten, Skulpturen, Masken, kleine Figuren und Sockelköpfe. „Man ist mit sich selbst im Tun“, weil die Kunst zur persönlichen Erfüllung und Entwicklung beiträgt. Die Wirkung Renate Pirkers Werke entfaltet sich in unmittelbarer Präsenz und im Vorwärtsbewegen des Arbeitsprozesses über die Zeit, der sich im Augenblick nach der Vollendung der Körper konzentriert.

(c) privat

Sie hat ihre Kunst gefunden

Viel ist in ihrer Vergangenheit passiert. Nach der Lehre zur Einzelhandelskauffrau und einigen Jahren in diesem Beruf, folgte eine erfolgreiche Ausbildung zur diplomierten Behindertenpädagogin und damit eine mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Arbeit im Sozialberuf mit Menschen. Die Lebenswelt der Künstlerin trübte sich allmählich als das Burnout nach ihr Griff. Eine Zeit, in der Pirker mit der Kunst in Dialog trat und sinnstiftende Resonanzen erfuhr. „Noch nie habe ich zuvor gebastelt oder ähnliches getan. Es war erstaunlich zu sehen, dass ich das kann.“ Die Tochter ihres Lebensgefährten brachte ihr den ersten Ton und damit gleich die Gelegenheit zum Entwerfen, Modellieren und Formen. Dem Werkstoff blieb sie seitdem treu und auch die Distanz zwischen ihr und dem Ton verliert immer mehr an Distanz, das Zeugnis dafür sind ihre Kunstwerke.

Wo ihre Kunst entsteht

In Unterkärnten, in Völkermarkt fand die gebürtige Klagenfurterin gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten einen wohlfühlenden Ort, wo ihre einzigartigen Werke in Ruhe entstehen können, zumeist an Nachmittagen „Im ersten Stock des Hauses habe ich alles in meinem Atelier, was ich für die Kunstarbeit brauche, und im Keller ist der Brennofen. Hier habe ich einen Raum, wo ich alles verwirklichen kann.“ Die ersten begeisterten Rückmeldungen ihrer Freunde und Bekannten ließen nicht lange auf sich warten. In Pirkers Verständnis bringt Kunst Menschen zusammen, schafft erst Beziehungen und öffnet Geist- und Gefühlswelten.

Suche nach der Motivation

Wenn sie sich im Ton vergreift, vergehen Stunden, ohne das sie es bemerkt. „Ich frage mich oft, wo die Zeit hin ist. Dann blicke ich auf und es ist bereits finster.“ In Pirker ertönt in der Regel ein innerer Drang, „jetzt muss ich mit dem Ton was machen.“ Während sie aus dem Nichts gewissermaßen kreativ schöpft, kann sie Abstand vom Alltag nehmen, in eine andere Welt eintauchen, „man ist dann schon einmal weg.“ Und immer ist da eine gewisse Aufregung beim Tun, wenn etwas Neues entsteht. Inspiration findet Pirker in ruhigen Momenten im Wald, an stimmigen Orten, „da wächst dann in mir eine Idee für eine Figur oder ein Projekt.“ Manchmal holt sie sich auch für die Ausführung von Feinheiten Anleitungen aus dem Internet – sie ist Autodidaktin.

Ausstellungen als Zeugnis

Die Künstlern setzt sich hin und macht, und bringt hervor, in Ruhe und mit Konzentration auf das vor ihr liegende Ton. „Es passiert alles während dem Modellieren.“ Es ist also ein reger Fluss, der bei eben hervorbringt und in Ton seine Wirklichkeit erfährt. Auch braucht es beständige Muße, um Büsten, Skulpturen, Masken, Figuren und Sockelköpfe derart zu einem Abschluss zu bringen. Wie in der Vergangenheit, so werden ebenso in Zukunft Ausstellungen folgen, die ihr reges und besonderes Schaffen in der Bezirksstadt Völkermarkt bezeugen.

(c) Peter Mikl

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