Voll lyrischem Dialekt-Pop | Verena Wagner

„Nirgendwohin“ enthält in lyrischem Dialekt-Pop eingebettete Titel, die nah an dem sind, was man Leben nennt: Es archiviert Vielfalt, Höhen und Tiefen, Schwermut und Freuden.

Von Sebastian Grayer, Dezember 2024

Ihr Debütalbum ist eine verdichtete Annäherung an das Eigentliche im Leben. Das wiegt umso schöner, als beim Abklingen der letzten Töne jene Eindrücke fassbar zurückbleiben, die uns allen irgendwann mal nahekommen, wozu uns für gewöhnlich jedoch die Sprache fehlt, um sie sagbar zu machen.

(c) Kidizin Sane/Carina Antl
(c) Kidizin Sane/Carina Antl

Doch gerade das gelingt Verena Wagner mit ihrem Album „Nirgendwohin“, indem sie sich einer dafür einzigartigen Form bedient. Dazu trägt nicht nur ihr (Kärntner) Dialekt bei, an dem sie ihre Texte herum anordnet und damit an Ina Regen erinnern lässt: „Stimmungen und Emotionen können viel direkter transportiert werden, denn schließlich ist es die Sprache mit der man aufgewachsen ist und mit der man auch seine Gedanken schweifen lässt.“ Auch ist es die Inkonsequenz, was die musikalische Einordnung ihrer Songs betrifft. Ihre Lieder sind durchzogen von Elementen des Pops und der Elektronik, von Passagen des Rocks und nicht selten von melancholischen Abschnitten. „Nirgendwohin“ enthält in lyrischem Dialekt-Pop eingebettete Titel, die nah an dem sind, was man Leben nennt: Es archiviert Vielfalt, Höhen und Tiefen, Schwermut und Freuden. Ihr zweites Album mit dem Titel „Pionier“ erscheint im kommenden Jahr.

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Verena Wagner,

"Nirgendwohin".
€ 16,90,- / CD.
Miramis Records,
Kärnten 2021